News Sekundarschule Egelmoos

19.12.2018

Zurückversetzt in alte Zeiten

Die Klassen G1a und G1b der Sekundarschule Egelmoos besuchten das Schulmuseum und machten überraschende Erfahrungen.


Grund für den Besuch war die Beschäftigung mit der Schweizer Geschichte im Rahmen des RZG Unterrichts.

Morgens um 8 Uhr durften wir das alte Klassenzimmer betreten und uns in die, noch originalen, Schulbänke setzen. Schnell merkten wir, dass die Sitzanordnung zu Zeiten unserer Grosseltern nicht ganz so bequem war, wie wir sie heute kennen. Brav hörten alle den Instruktionen des Teams unter der Leitung von Hans Berger zu. Kurz darauf wurde der Unterricht, standesgemäss mit Gesang gestartet. «Guten Morgen, guten Morgen, good morning, good morning….»  tönte es durch das Schulzimmer. Später verrieten die Jugendlichen, dass sie das morgendliche Singen anregend fanden und es für gute Laune sorgte. 

Die Klassen wurden daraufhin in drei Gruppen aufgeteilt. Die einen blieben im Schulzimmer und lernten bei Frau Tanner die Schreibkunst mit der Feder und das Lesen der alten Schulschrift kennen. Ganz erstaunt hörten sie zu, wie es früher üblich war, dass man eine «Griffelschachtel» als erstes Weihnachtsgeschenk, welches man selbst behalten durfte, bekam. Alles andere musste man jeweils den Geschwistern «vererben». Nicht so die Griffelschachtel. Den Linkshändern in der Gruppe verging das Lachen, als Frau Tanner uns zeigte, wie man die Kinder früher zwang mit rechts zu schreiben. Viele waren froh, dass solche Massnahmen heute nicht mehr angewandt werden. Ebenso verhielt es sich mit den Strafen. «Tatzen» waren, zum Glück, niemandem ein Begriff. 

Eine zweite Gruppe folgte Hans Weber in die Ausstellung zur «Näschi und Hobli». Die Entwicklung des Textil- und des Technischen Gestaltens faszinierte die Schülerinnen und Schüler. Viele konnten es nicht glauben, dass die Mädchen früher vor allem Stricken und «Socken flicken» mussten. Froh ist man um die heutige Gleichberechtigung im obligatorischen Schulunterricht. 

Die dritte Gruppe folgte Frau Urwyler in die «Hobli», wo man selber tätig werden konnte. Mit Hammer, Nägel und Garn bewaffnet, wurde eine Fadenbild hergestellt. Eine Kunst die früher total angesagt war und heute wieder frischen Wind erlebt. Mit Freude und geschickten Händen erstellt die Lernenden schöne Spannbilder, welche sie später nachhause mitnehmen durften. 

Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler waren durchwegs positiv. Sie fanden es «spannend, wie die Schule früher abgelaufen ist». Es war für sie «cool, die alte Schrift zu lernen». Viele finden es aber «gut, dass man heute nicht mehr so hart bestraft wird». Die meisten denken aber auch, dass es nicht fair war, dass die Mädchen früher «so viel nähen und flicken» mussten. 

Der Besuch im Schulmuseum war ein voller Erfolg. Wir bedanken uns ganz herzlich bei dem Betriebsteam, Hans Weber, Edith Tanner und Brigitte Urwyler, für den sehr lehrreichen und interessanten Morgen. 

Lisa Steiner und Dominique Bornhauser
Klassenlehrerinnen