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11.04.2019

«Steuersenkung war richtig»

Budgetiert hatte die Finanzkommission eine rote Null, doch herausgekommen ist ein Plus von deutlich mehr als zwei Millionen Franken. Ein Déjà-vu für die Volksschulgemeinde Amriswil-Hefenhofen-Sommeri.


VSG-Vizepräsident Samuel Oberholzer, Schulpräsident Christoph Kohler, Finanzchef Severin Gutjahr-Preisig und Peter Ebinger, Leiter der Schulverwaltung, stellen die Rechnung des Jahres 2018 vor. Bild: Manuel Nagel

Bericht: Tagblatt online, 11.4.2019 / Manuel Nagel

Die Geschichte wiederholt sich, ja sie wird sogar noch besser. Als Severin Gutjahr-Preisig vor fast einem Jahr an selber Stelle sass, da konnte er als Finanzchef der Volksschulgemeinde Amriswil-Hefenhofen-Sommeri erfreuliche Zahlen präsentieren. Anstelle des budgetierten Rückschlages von 400000 Franken konnte er einen Gewinn von über einer Million vermelden. Und nun schliesst die Schule gar um satte 2,244 Millionen besser ab als gedacht.

«Es hat sich gezeigt, dass die im letzten November beantragte Steuersenkung ein richtiger Entscheid war», sagte der Finanzchef, obwohl die Finanzkommission noch im April 2018 davon absah. «Weil in den nächsten Jahren grosse Investitionen anstehen und wir an die nächste Generation denken», sagte Gutjahr-Preisig damals vor einem Jahr.

Steuereinnahmen aus vergangenen Jahren

Zu diesem guten Ergebnis hätten vor allem Mehrerträge aus Steuern geführt, verriet Severin Gutjahr-Preisig gleich zu Beginn seiner Präsentation. Allerdings stamme ein grosser Teil dieser Steuereinnahmen aus vergangenen Jahren. Einmal mehr hätten aber auch die Mitarbeiter der VSG eine grosse Ausgabendisziplin an den Tag gelegt. «Ein grosser Dank gebührt deshalb auch ihnen», sagte Gutjahr-Preisig.

 

Mit der Rechnung sei er zufrieden, aber man müsse das auch mit Vorsicht betrachten, «gerade weil der Grossteil aus Steuereinnahmen der vergangenen Jahre besteht». Und Gutjahr-Preisig erklärte auch gleich, weshalb die Schule diese Steuereinnahmen nicht habe budgetieren können: «Die Gemeinden geben uns ja die Budgetzahlen der Steuereinnahmen vor. Wir bekommen diese Werte und setzen sie bei uns vorsichtig ein.» Doch die effektiven Zahlen seien nun um 2,77 Millionen Franken besser als budgetiert.

Aufwand unter Kontrolle gehalten

Von diesen 2,77 Millionen muss aber die VSG etwas mehr als die Hälfte als Transferertrag an den Kanton abliefern. Oder besser gesagt: Die Schule bekommt durch den unerwarteten Geldsegen rund 1,628 Millionen Franken weniger an Kantonsbeiträgen als budgetiert. «Positiv ist allerdings, dass die Grundstücksgewinnsteuern um 218000 Franken besser ausgefallen sind. Und auf diese macht uns der Kanton keine Abzüge», sagt Gutjahr-Preisig. So bleibt unter dem Strich ein Mehrertrag von alles in allem 1,457 Millionen Franken.

Zu diesem Mehrertrag gesellt sich aber auch ein Minderaufwand von 787000 Franken, was schliesslich die eingangs erwähnte Abweichung von 2,244 Millionen zum Budget ausmacht. Es sei positiv, sagte Gutjahr-Preisig, dass man auch den Aufwand unter Kontrolle gehalten habe.

Schulhaus Mühlebach günstiger als erwartet

Peter Ebinger schlüsselte anschliessend auf, wie es zu diesem Minderaufwand gekommen ist. Zum einen 64000 Franken weniger Finanzaufwand aufgrund des guten Zinsniveaus und keiner Neuverschuldung, aber auch weniger Sachaufwand von 386000 Franken. Das seien Verbrauchsmaterial und Lehrmittel, oder Klassenlager und Projekte, aber auch tiefere Energiekosten.

Und schliesslich war auch der Personalaufwand um 356000 Franken kleiner als budgetiert, unter anderem deshalb, weil eine explizit für Sekundarschüler geplante Integrationsklasse nicht realisiert worden ist.

Positive Finanzzahlen konnte der Leiter der Schulverwaltung auch zu Mühlebach vermelden. Für die Sanierung des Schulhauses habe man einen Kredit von 2,957 Millionen gesprochen bekommen. Nach der Schlussabrechnung sei klar, dass dieser Kredit um 465000 Franken unterschritten worden sei.

Auch beim soeben eingeweihten Kindergarten zeichne sich ein ähnliches Bild ab, sagte Peter Ebinger. Von den vom Volk bewilligten 2,7 Millionen habe man bislang 231000 Franken weniger gebraucht – und später bekäme die VSG noch Beiträge für die Photovoltaikanlage.