News Sekundarschule Grenzstrasse

15.03.2021

«Sie haben sich ins Zeug gelegt»

Zwei Mädchen aus Amriswil sammeln für ein Kinderheim in Sri Lanka. Die Lehrerin ist voll des Lobes.


Aline Popp (links) und Annina Benz haben mit selbstgemachten Kleinigkeiten Spenden für ein Kinderheim in Sri Lanka gesammelt. Bild: PD

Bericht: Thrugauerzeitung online, 15.03.2021 / Saskia Ellinger

«Hallo, schön sind Sie da!» So begrüssen die Sekundarschülerinnen Aline Popp und Annina Benz die potenzielle Kundschaft auf ihrer Website. Die jungen Mädchen haben sich ein besonderes Projekt für ihre selbstständige Vertiefungsarbeit ausgedacht: Sie sammeln Spenden für das Kinderheim Eliya in Sri Lanka. Seit November nähen, backen und verpacken die Amriswilerinnen Kleinigkeiten, um sie dann zu verkaufen. Etuis, Apéronüsse, Brotkörbe, Sablés, Kühlpadtaschen in Eulenoptik: Die Palette reicht von praktisch und zugleich ansehnlichen Alltagsgegenständen bis hin zu feinen Speisen, die sich wunderbar als Geschenk eignen – auch für den eigenen Bauch.

Lieber machen statt schreiben

Das Geld spenden die Mädchen an das Kinderheim Elyia in Sri Lanka, das von der Deutschen Angelika Riedlinger gegründet wurde. Zweimal war die 15-jährige Aline Popp schon vor Ort, hat die Leiterin und die dort lebenden Kinder kennen gelernt: «Es hat mir dort sehr gut gefallen. Es ist schön zu wissen, wo das Geld hinkommt und dass es dort gut verwendet wird.»

«Sie haben sich wahnsinnig ins Zeug gelegt», sagt Susanne Tschirren, die Lehrerin, die das Projekt betreut hat. Etliche Stunden haben die zwei Mädchen für die Umsetzung ihres Ziels aufgewendet, und das nicht nur während der Schulzeit. Hilfe haben sie zwar hin und wieder in Anspruch genommen, beispielsweise bei der Preissetzung der Artikel, den Grossteil des Projekts haben sie jedoch im Alleingang gestemmt. «Ich hatte keine Lust zu schreiben, ich wollte lieber etwas Kreatives und Praktisches machen», sagt die 14-jährige Annina Benz. Genauso ging es ihrer Mitschülerin Aline Popp: «Die Abwechslung war toll. Wenn ich keine Lust zum Nähen hatte, dann habe ich eben Süssigkeiten abgepackt.» Doch nicht alles ging mit Leichtigkeit vonstatten. Auch auf Herausforderungen sind die beiden während ihrem Projekt gestossen: Eigentlich wollten die Mädchen ihre produzierten Kleinigkeiten am Wochenmarkt und am Besuchstag verkaufen. Da letzterer coronabedingt abgesagt wurde, haben die zwei flexibel reagiert und eine Website für den Verkauf der Artikel erstellt. Das Resultat kann sich sehen lassen: Mit Hilfe der selbstgebauten Website, Werbung via Whatsapp und das Regionaljournal war nach etwa zwei ­Wochen ein Grossteil der Ware verkauft. Die Sekundarschülerinnen legten nach und produzierten noch mehr. «Besonders überrascht hat mich, dass sich die Etuis so gut verkauften», sagt Aline Popp. Die meisten Artikel seien bereits von Käufer und Käuferinnen erstanden worden, nur noch wenige Produkte wie Amaretti sind zu haben. «Bestellungen können wir leider nicht mehr annehmen. Über Spenden freuen wir uns aber nach wie vor.»

Eine stolze Summe gesammelt

Produktion, Organisation, Verkauf – die beiden Mädchen konnten durch ihr Projekt lernen, was es heisst in diesem Bereich zu arbeiten. Auf ihre berufliche Orientierung hatte das Projekt keine Einflüsse. Beide hatten schon vorher ihre Lehrstelle: Aline Popp als Buchhändlerin und Annina Benz als Kauffrau in einer Bank. Doch prägend ist diese Erfahrung sicherlich. Mit einem vorläufig geschätzten Erlös von rund 2000 Franken haben die Mädchen einiges erreicht – für sich selbst, aber auch für das Kinderheim in Sri Lanka. Dazu sagt Aline Popp: «Wir sind überwältigt! Wir möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken, die uns unterstützt haben.»

Hinweis Spenden an Aline Popp, IBAN: CH76 0078 4297 3734 2200 1

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