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11.05.2022

Schule schreibt tiefschwarze Zahlen

Die Volksschulgemeinde Amriswil-Hefenhofen-Sommeri schliesst das Jahr 2021 mit fast zweieinhalb Millionen Franken Gewinn ab.


Bericht: Thurgauer Zeitung online - 11.05.2022 / Manuel Nagel

Überraschend ist es nicht, dass die Volksschulgemeinde (VSG) Amriswil-Hefenhofen-Sommeri ein positives Rechnungsergebnis mit einem Millionengewinn präsentieren kann. Schreibt die Stadt ebenfalls ein sattes Plus, so ist das ein Indikator, dass die Schule nachzieht, denn meistens liegt die Ursache in einem höheren Steuerertrag als budgetiert wurde.

So auch für das vergangene Jahr, welches die VSG mit einem Aufwand von 33573719 Franken mit einem Ertragsüberschuss von 2417069 Franken abschliesst. Der Fiskalertrag weicht 2021 um 2,85 Millionen vom Budget ab. Das hat aber auch zur Folge, dass die VSG etwas mehr als zwei Millionen weniger als gedacht aus dem Finanz- und Lastenausgleich erhält. Dennoch bleiben mehr als 800000 Franken Differenz im Kässeli der Schule übrig, weil auch die Grundstückgewinnsteuern beinahe 900000 Franken höher ausfallen als erhofft, was beim Finanzausgleich nicht berücksichtigt wird.

Covid-Massnahmen führen zu weniger Ausgaben

Ein weiterer Faktor für das gute Ergebnis sind die Minderausgaben bei den Investitionen. Budgetiert waren für das Jahr 2021 1,9 Millionen Franken, geworden ist es nur ganz knapp mehr als die Hälfte. Vor allem beim Kindergarten Hölzli wurden anstelle der 1,5 Millionen nur rund 747000 Franken benötigt, weil es zu Liefer- und somit Bauverzögerungen kam (siehe Kasten), weshalb einige Aufträge noch nicht vergeben werden konnten.

Für die Machbarkeitsstudie und die Planerleistungen beim Schulhaus Hemmerswil wurden ebenfalls nur 75000 der budgetierten 200000 Franken benötigt, und auch die Sanierung der Wasserleitungen im Sekundarschulhaus Egelmoos waren mit 44000 Franken mehr als die Hälfte günstiger als gedacht.

Beim Aufwand fallen insbesondere folgende Posten auf: Wegen der Covid-Massnahmen konnten weniger Exkursionen, Schulreisen und Lager durchgeführt werden, was die Rechnung 2021 um 210000 Franken entlastet. Das hatte auch beim Personalaufwand 63000 Franken weniger Ausgaben zur Folge.

Mehr Personalkosten auf der Schulverwaltung

Ganze 125000 Franken wurden eingespart, weil weniger Aufträge an Dritte vergeben wurden und die Versandkosten dank der Digitalisierung gesenkt wurden. Hingegen musste die VSG über 180000 Franken mehr Lohnkosten für das Verwaltungspersonal bezahlen. Grund dafür ist die Neubesetzung mehrerer Stellen im Sekretariat und bei der Leitung Schulverwaltung und Finanzen. Linda Akermann übernahm in diesem Frühjahr das Amt von Alessandro Paliaga, doch bei der Ablöse gab es hier wie auch im Sekretariat temporär Doppelbesetzungen.

Die VSG stehe finanziell auf einem soliden Fundament, die Entwicklung der Finanzkennzahlen sei positiv, sagt Schulpräsident Michael Stäheli-Engel. Man stelle deshalb am 12.Juni Schulbürgerinnen und Schulbürgern den Antrag, zwei Millionen des Gewinns in den Erneuerungsfonds aus Baufolgekosten einzulegen und die restlichen 417069 Franken dem zweckfreien Eigenkapital zuzuweisen.

Akuter Handlungsbedarf bei drei Schulhäusern

Die Volksschulgemeinde (VSG)Amriswil-Hefenhofen-Sommeri steht bei drei Schulhäusern in sämtlichen Gemeinden der VSG ziemlich unter Druck, was den Platzbedarf angeht. Am weitesten fortgeschritten ist man bei der Schulanlage Hemmerswil, zu der eine Machbarkeitsstudie mit vier Varianten vorliegt. Dabei hat sich die Schulbehörde alle Optionen offen gelassen – von einer Minimalvariante mit der nötigsten Sanierung, über eine Sanierung mit Erweiterung bis hin zu einem Neubau. Nach Abwägung sämtlicher Faktoren gelangte die Behörde zur Erkenntnis, dass ein Neubau mittelfristig die bessere und auch günstigere Variante ist, und man zudem keine Kompromisse aufgrund des bestehenden Gebäudes (Baujahr 1982) eingehen muss, dessen Haustechnik in den nächsten Jahren komplett ersetzt werden muss.

Ebenfalls eine Machbarkeitsstudie hat die Schulbehörde für das Schulhaus Sommeri in Auftrag gegeben. Ende Juni liegen die Ergebnisse dazu vor. Auch da werden von Sanierung bis Neubau alle Varianten geprüft. Und zuletzt besteht auch beim Schulhaus Sonnenberg in Hefenhofen noch Handlungsbedarf. (man)

Infoveranstaltung

Über die drei Machbarkeitsstudien informiert die VSG die Bevölkerung am Dienstag, 24.Mai, um 19.30 Uhr im Kulturforum.