News Nordstrasse

30.11.2018

Lieber nicht mit dem Elterntaxi

Die sechste Klasse von Stefan Ryffel aus dem Schulhaus Nordstrasse hat den VCS-Wettbewerb «Walk to School» gewonnen. Mit der Siegerprämie gibt es was «Lässiges» auf der Abschlussreise.


Bericht und Bilder Thurgauer Zeitung: 28.11.2018; Rita Kohn

«Das Grösste wäre, wenn die Kinder von sich aus sagen würden: Nein Mami, ich will nicht gefahren werden.» Lehrer Stefan Ryffel aus dem Schulhaus Nordstrasse kennt das Problem «Elterntaxi» bei seinen aktuellen Schülerinnen und Schülern nicht. «Meine Sechstklässler kommen alle zu Fuss, mit dem Velo oder dem Kickboard in die Schule», sagt er. Vor allem bei den kleineren Kindern sei das anders. «Es gibt Tage, an denen stauen sich die Autos vor dem Schulhaus.» Das besonders dann, wenn das Wetter schlecht ist.

Für den Primarlehrer war es deshalb eine gute Sache, dass sich das Schulhaus Nordstrasse entschlossen hat, beim VCS-Wettbewerb «Walk to School» mitzumachen. «Damit, dass wir den Wettbewerb gewinnen würden, habe ich nicht gerechnet», sagt Stefan Ryffel. Er sei völlig überrascht gewesen, als der Anruf kam. Stefan Ryffel war davon ausgegangen, dass der Wettbewerb für ihn und seine Klasse mit der Abgabe des kleinen Dankeschöns – dieses Jahr war es ein Frisbee – vorbei ist.

Dass die Klasse den begehrten ersten Preis gewinnen konnte, der immerhin 450 Franken in Form von Rail-Checks in die Klassenkasse spült, ist unter anderem einem Glücksfall geschuldet. Denn just während der zwei Wochen, in denen der Wettbewerb stattfand, war auch der Schulsporttag angesetzt, der alle Klassen des Schulhauses zur Wanderung ins Hudelmoos bewegte und Stefan Ryffels Schülerinnen und Schüler waren auch am Kantonalsporttag in Kreuzlingen aktiv.

Es geht um das wachsende Bewusstsein

Letztlich gehe es bei der Aktion vor allem um das wachsende Bewusstsein, wie wichtig der Schulweg sei, sagt Stefan Ryffel. Das gehe vor allem auch die Eltern und die jüngeren Schülerinnen und Schüler an. Der Erfolg der Aktion sei sichtbar. «Nach den Wettbewerbswochen stehen jeweils sichtbar weniger Autos bereit, um Kinder abzuholen.»

Mit dem gewonnenen Beitrag wird die Klasse sich zum Abschluss der Primarschulzeit etwas Besonderes leisten können. «Wenn mit dem Beitrag ein grosser Teil der Zugreise bezahlt ist, bleibt etwas mehr in der Klassenkasse. Das gibt uns Spielraum für etwas Besonderes», sagt Stefan Ryffel und schmunzelt. Genaueres kann er dazu aber noch nicht sagen, es dauert ja auch noch ein paar Monate bis dahin.

Das Diplom, das der Klasse vom VCS überreicht worden ist, hängt an der Wand des Klassenzimmers. Die Schülerinnen und Schüler sind stolz darauf, dass sie den ersten Platz gewonnen haben. Sie betrachten am Computer das Klassenbild, das bei der Preisübergabe mit dem VCS entstanden ist.