News Oberfeld

13.08.2018

Interview mit Colin 5.Klasse

Jeden Tag fährt Colin zweimal den Weg von Obersommeri ins Schulhaus Oberfeld und zurück. Das sind 16.4 km pro Tag. Seine Route führt in an grossen Überlandstrassen entlang und einmal quer durch ganz Amriswil, wo er auf den regen Arbeitsverkehr, einen Bahnübergang und weitere knifflige Situationen trifft.


Wie meistert der 5.Klässler diese Herausforderung? Was sind die Highlights und Schwierigkeiten dabei und was braucht man, um diesen Weg täglich erfolgreich zu schaffen?

Colin erzählt fasziniert von den schnellen Autos, die er täglich beobachtet. Er ist nämlich fasziniert von starken Motorfahrzeugen. Geschwindigkeit ist aber auch in einer anderen Hinsicht ein Thema auf Colins Schulweg. So macht er es sich zum Beispiel jeden Morgen erneut zur Herausforderung seinen Schulweg möglichst schnell zu bestreiten. Er schätzt aber auch die langsamen Lastwagenfahrer. Diese, erzählt Colin, seien stets freundlich und liessen einem den Vortritt an den Strassenübergängen, indem sie extra langsam fahren. Das erspart Colin mühsame Wartezeiten.

Auf seinem Weg begegnet er auch vielen Tieren. Einmal hatte er ein besonderes Zusammentreffen mit einer Katze. Sie hatte gerade eine Maus gefangen und lief unvorsichtig über die Strasse, wo Colin gerade gedankenversunken nach Hause radelte.  Beide erkannten ihr Gegenüber nicht sofort, weil sie abgelenkt waren. In der letzten Sekunde bemerkten sie einander und zuckten kurz zusammen. Für Colin war das eine lustige Situation, da sie ihm gezeigt hat, dass nicht nur Menschen, sondern auch Tiere besonders konzentriert und vorsichtig im Strassenverkehr sein müssen, damit keine Unfälle passieren.

Manche Dinge sind auch schwierig auf diesem langen Weg zur Schule. Colin erzählt von Autofahrern, die mit sehr kleinem Abstand an ihm vorbeifahren. Das sei manchmal schon beängstigend. Es sei sehr wichtig, dass man immer voll konzentriert und vorsichtig ist, damit man sicher ans Ziel kommt. Auf der Strasse ist man nicht alleine und es können auch Unfälle passieren, weil andere einen Fehler machen. Es sei auch schon oft passiert, dass Autofahrer für ihn fast angehalten haben und es sich dann doch anders überlegt haben. Man soll also immer warten, bis man sich ganz sicher sein kann und beim „Stopp“ wirklich richtig anhalten. Colin betont auch, dass es wichtig ist sein Fahrrad und sich selber gut auszurüsten. Ein guter Helm und passende Kleidung seien wichtig. Optimaler Weise sollten Reflektoren daran befestigt sein, damit man im Dunkeln noch besser erkennbar ist. Gerade jetzt im Winter, wo es so dunkel ist am Morgen. Colins Fahrrad ist auch mit Reflektorbändern versehen, die die Ränder seiner Felgen zieren. Natürlich braucht das Fahrrad auch zwei helle Lichter, um den Weg gut zu erkennen und allfällige Unebenheiten oder Hindernisse zu sehen und um noch besser gesehen zu werden. Eine schnelle Reaktionsfähigkeit sei aber auch wirklich wichtig. Deshalb brauche ein Fahrrad dringend gute Bremsen. Vor allem wenn man ein Fan vom schnellen Fahren ist, so wie Colin. Mit guter Ausrüstung macht der Schulweg auch bei schlechtem Wetter Spass. Wasserabweisende Regenkleidung sorgt dafür, dass Colin auch bei starkem Regenfall trocken ans Ziel kommt.

Zum Schluss möchte Colin die Kinder ermuntern zu Fuss, mit dem Scooter oder mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen. Man gewöhne sich sogar an die grosse Anstrengung und meistert den Schulweg irgendwann ganz locker, so wie Colin das nun auch tut. Das macht ihn stolz.

In diesem Sinne „Respekt für deinen Elan und deine Energie Colin und danke für die tollen Tipps für die anderen Kinder.“

Miriam Zürcher