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Die Bedeutung von Freundschaft
Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihre Schulzeit zurückdenken? An Schulreisen? Klassenlager? Sie erinnern sich mit Sicherheit an Erlebnisse auf dem Schulweg, vielleicht sogar an unvergessene Pausenereignisse. Sie erinnern sich an ihre Schulklasse, spezielle Persönlichkeiten, erste Freundschaften. Aber wohl kaum an die Einführung des Bruchrechnens und die Regeln der direkten Rede.
Schule ist ganzheitliche Bildung. Was in Schulzimmern geschieht, ist viel, viel mehr als bloss das, was die Lehrkraft zu unterrichten versucht, denn eigentlich ist das Setting Schule eigenartig genug, „schliessen“ doch zwanzig Kinder und ein Erwachsener für viele Stunden jeden Tag die Türe hinter sich und agieren auf engstem Raum.
Durchschnittlich 72 Quadratmeter für mehr als 20 Persönlichkeiten. Das grenzt an ein Wunder, dass da das Gefüge in diesen Räumen nicht schon aus Platzmangel nicht jeden Tag über den Siedepunkt gerät. Kinder lernen in der Schule viel mehr als Französisch, Geographie, das Bruchrechnen oder die Buchstaben des Alphabets. In den vier Wänden des Schulzimmers, im Schulhaus, auf dem Pausenplatz und auf dem Nachhauseweg lernen Kinder, wie Gemeinschaft funktionieren muss, damit wir uns nicht gegenseitig zerfleischen. Das ist kein einfacher Weg und muss begleitet werden, manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal gar nicht.
Doch zwischendurch sind Intensivkurse notwendig. So wie in den vergangenen Dienstagen in der 6. Klasse im Schulhaus Kirchstrasse, wo sich die Kinder zusammen mit Lehrern und Sabine Berbig von der Schulischen Sozialarbeit SSA mit Gesprächen, Theaterszenen und ganz gezielten Aufgabenstellungen mit dem Thema „Freundschaft“ auseinander setzten.
Sie erinnern sich an Ihre ersten Freundschaften? Mit Sicherheit. Vielleicht sogar an die Zeiten im Kindergarten. So prägend die Schulzeit, so prägend jene ersten Erfahrungen im Umgang mit Menschen, die nicht zur eigenen Familie gehören; der Entdeckung der Welt.
Ich wünsche den Sechstklässlern, allen Kindern an unserer Schule, den zukünftigen Sekschülern, den zukünftigen Erwachsenen, den Trägern unserer Gesellschaft, dass sie erleben können, wie fundamental Freundschaften sein können. Wie viel es bedeutet, in Vertrauen und Sicherheit leben zu können.
Text und Foto: Gallus Frei