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29.06.2019

Dicke Post für die Amriswiler Schulbehörde

Für die Kindergartenkinder in Hemmerswil beginnt nach den Sommerferien die Zeit im Exil. Ihr Zuhause muss einem Neubau weichen. Am Freitagvormittag war Spatenstich mit einer symbolischen Zügelaktion der Kinder und einem Apéro.


Schulpräsident Christoph Kohler nimmt von einer Kindergärtlerin einen Glückskäfer entgegen, damit der Neubau gut gelinge. (Bild: Manuel Nagel)

Bericht: Thurgauer Zeitung Online, 29.06.2019 / Manuel Nagel

Es war im wahrsten Sinne des Wortes dicke Post, die Stadtpräsident Gabriel Macedo dem Schulpräsidenten Christoph Kohler an diesem Freitagvormittag überreichte. «Damit gebaut werden kann, braucht es eine Baubewilligung», sagte Macedo. Damit der Spatenstich auch rechtens sei, habe er die Baubewilligung, die der Stadtrat diesen Dienstag erteilt habe, gleich mitgebracht. «Nicht dass die Volksschulbehörde hier illegal baut», sagte der neue Gemeindepräsident mit einem Augenzwinkern.

Das dicke Couvert war allerdings nicht das Einzige, was Christoph Kohler entgegennahm. Zuvor überreichte ein Mädchen aus dem Kindergarten ihm einen Glückskäfer, während eines ihrer Gspänli ein Plastikschüfeli – als symbolischen Spaten – für Architekt Ernst Kaderli dabei hatte.

Die anderen Kindergartenkinder packten allerlei in eine grosse Kartonkiste und stellten so sicher, dass ihre Lieblingsgegenstände auch sicher mit ins Exil nach Hatswil kommen. Denn Schulleiterin Bettina Sutter verriet den Anwesenden, dass die grösste Sorge der Kinder sei, dass alles aus dem Chindsgi an den neuen Ort mitgenommen werde.

Ersatz wurde schon vor 30 Jahren diskutiert

Der neue Kindergarten werde ein modernes Unterrichten sehr unterstützen, sagte Sutter. Man habe Kinder, welche ganz unterschiedliche Bedürfnisse hätten, und es sei wichtig, die entsprechenden Räumlichkeiten dafür zu haben. Stadtpräsident Macedo sprach von der Bildung «als wichtigstem Rohstoff», die es nicht nur auf pädagogischer Seite, sondern auch bei der Infrastruktur weiterzuentwickeln gelte.

Auch VSG-Vizepräsident Samuel Oberholzer sprach als Präsident der Baukommission noch ein paar Worte. Er habe soeben im Gespräch mit langjährigen Anwohnern erfahren, dass bereits vor 30 Jahren diskutiert worden sei, diesen Kindergarten zu ersetzen. «Und jetzt sind wir konkret dran am Ersatz für diesen Kindergarten.»

Bezug des Kindergartens im April 2020

Bereits seien die ersten grossen Aufträge ausgeschrieben und vergeben worden, wie Samuel Oberholzer und Ernst Kaderli verrieten. Die ersten Erkenntnisse aus diesen Arbeitsvergaben würden auch darauf hindeuten, dass der Budgetrahmen eingehalten werden könne. Man liege aktuell rund 100000 Franken tiefer als geplant. Ein weiterer Wunsch Oberholzers ist, dass der Bau bis im April 2020 fertiggestellt sei.

Nun wird in der zweiten Augustwoche mit dem Abbruch und der Wiederverwertung des bestehenden Gebäudes begonnen. Noch vor Weihnachten sollte gemäss Architekt Kaderli der Holzbau stehen, der Kindergarten also äusserlich fertig sein, und von Januar bis März steht der Innenausbau auf dem Programm.