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23.08.2016

Bier statt Isostar in der Flasche

«Wir mussten viele Kinder enttäuschen», blickten Verantwortliche der Swiss Volley Talent School nicht nur auf schöne Momente in zehn Jahren zurück. Viele Ehemalige kamen zum Jubiläum ins Würth-Haus, während aktuelle Schüler nebenan beim Beachvolley-Turnier im Einsatz standen.


Tom Schnegg befragt die ehemalige Schülerin Julie Lengweiler.

Bericht: Tagblatt online; 22.08.2016 – Manuel Nagel

Die Swiss Volley Talent School aus Amriswil feiert ihr Jubiläum in Rorschach? Das kann es schon mal geben, wenn das Wichtigste einer Schule die Sportler selber sind. Weil an diesem Abend auch Volleyballschülerinnen und -schüler in der Beachvolley-Arena beim Hafen Rorschach durch den Sand gehechtet sind, lud die Schule Amriswil nur einige Schritte weiter ins Würth-Haus zum Festakt.

Schulpräsident Markus Mendelin begrüsste rund hundert geladene Gäste, darunter einige ehemalige Absolventen der Talentschmiede, wie auch die Personen, welche das Projekt vor über zehn Jahren ins Leben gerufen und während der letzten Dekade geprägt hatten.

Finanzieller Anreiz des Kantons

Mendelin dankte dem ehemaligen Schulleiter Berni Windler, Markus Lutziger, der als Trainer während zehn Jahren mit viel Elan und Enthusiasmus die Schule auf dieses Niveau geführt habe, Daniel Langenegger als Koordinator zwischen Schule und Volley Amriswil sowie Tom Schnegg, der als Ideengeber und Vertreter des Vereins fungiert.

Auf Recherche in der Thurgauer Zeitung hatte sich Volley-Amriswil-Präsident Peter Kummer begeben und erinnerte an die Anfangszeiten. Die Finanzierung sei damals ein grosses Thema gewesen, doch «bot der Kanton einen finanziellen Anreiz».

18 Jahre und schon Profi

Danach verteilte Kummer drei goldene Bälle an Markus Mendelin, an den jetzigen Schulleiter Berni Hartmann und an Tom Schnegg. Letzterer übernahm gleich die Rolle des Conférenciers und interviewte eloquent zwei der Aushängeschilder der Schule, Beachvolleyballer Marco Krattiger und die erst 18jährige Nationalspielerin Julie Lengweiler, die beim Serienmeister Voléro Zürich unter Vertrag steht.

Tom Schnegg plauderte ausserdem noch ein bisschen aus dem Nähkästchen aus den vergangenen zehn Jahren. «Man tendiert», so Schnegg, «bei solchen Jubiläen immer dazu, alles schönzureden. Es gab aber auch Dinge, die nicht so gut liefen.»

Mehr Grossvater als Präsident

Rund 220 Bewerbungen seien in dieser Zeit auf dem Tisch gelegen, aber nur 90 habe man berücksichtigen können. «Wir haben also 130 enttäuscht.»

Von den 90 hätten es wiederum 20 in die NLB oder gar NLA geschafft. Andere Begabte seien zum Beispiel durch Verletzungen gebremst worden, sagte Schnegg mit Bedauern. «Und dann gab es noch einen, der hat die Isostar- mit der Bierflasche verwechselt.» Mehrheitlich habe man jedoch Grossartiges erleben dürfen.

Nach dem Festakt begaben sich viele der Gäste noch zur Beachvolley-Arena. So auch Peter Kummer mit Gattin Marlies. «Unsere Enkelin Luana spielt um zwanzig nach acht den Viertelfinal», verrieten die beiden, und Peter Kummer war für einmal wohl mehr Grossvater als Präsident. Der frühe Abgang lohnte sich. Luana, ebenfalls Volleyballschülerin, hat mit ihrem Team das Turnier im Sand gewonnen.