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23.04.2018

1,6 Millionen besser als budgetiert

Die Volksschulgemeinde Amriswil-Hefenhofen-Sommeri schreibt anstelle eines Minus von 400000 Franken mehr als eine Million Gewinn. Trotz des erfreulichen Ergebnisses verzichtet die Behörde auf Steuersenkungen.


Peter Ebinger, Leiter der Schulverwaltung, erläutert die Rechnung 2017. Neben ihm sitzen Finanzchef Severin Gutjahr-Preisig, Schulpräsident Christoph Kohler und VSG-Vizepräsident Samuel Oberholzer, der zudem die Baukommission präsidiert. (Bild: Manuel Nagel)

Bericht: Thurgauerzeitung: 21.04.2018 / Manuel Nagel

Obwohl erst April, strahlte Christoph Kohler wie ein Maikäfer. Der Schulpräsident hatte auch allen Grund dazu, denn die Rechnung des letzten Jahres schloss besser als erwartet – viel besser ab.

Zwar lag der Aufwand bei 31,590 Millionen und somit 455000 Franken höher als budgetiert, doch auf der Ertragsseite standen anstelle von 30,747 Millionen über zwei Millionen mehr, nämlich 32,863 Millionen. Grund dafür sind höhere Fiskalerträge. Die Steuern der natürlichen Personen lagen 1,681 Millionen höher, bei den juristischen Personen – also bei Firmen – waren es 302000 Franken mehr.

In den vergangenen Jahren war die Freude über die unverhofften Steuereinnahmen meist nur von kurzer Dauer, denn Finanzchef Severin Gutjahr-Preisig konnte jeweils den Spruch «wie gewonnen, so zerronnen» bemühen. Systembedingt wurden die Mehreinnahmen durch entsprechend tiefere Staatsbeiträge kompensiert. Auch dieses Jahr bekommt die Volksschulgemeinde wegen des Geldsegens weniger Geld vom Kanton, doch sind es lediglich 720000 Franken Mindereinnahmen.

Der Thurgauer Regierungsrat passte im Dezember 2016 in der Beitragsverordnung verschiedene Ansätze auf den 1. Januar 2017 an. Davon profitiert nun die VSG.

Zukunftsgerichteter Entscheid

«Für eine bürgerliche Partei wie uns stellt sich da natürlich die Frage nach einer Steuersenkung», hakte SVP-Präsident Felix Würth bei seinem Parteikollegen Gutjahr-Preisig nach. Dies habe man intern auch diskutiert, gab der VSG-Finanzchef zu, doch sehe man aktuell davon ab, da in den nächsten Jahren mit der Schulanlage Hemmerswil und drei Kindergärten grosse Investitionen mit einem Investitionsvolumen von 18 Millionen Franken anstehen würden. «Es war ein zukunftsgerichteter Entscheid – für die nächste Generation gedacht», sagte Behördenmitglied Gutjahr-Preisig.

Weiter gab die Schulbehörde bekannt, dass sie einen dritten Schulbus bestellt habe. Steigende Schülerzahlen hätten zusätzlichen Transportbedarf zur Folge gehabt und die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs notwendig gemacht.

Gute Auslastung bei der Tagesschule Nostra

Erfreuliche Nachrichten gab es auch von der Tagesschule Nostra zu vermelden. «Wir haben aktuell eine gute Auslastung», sagte Christoph Kohler. Deswegen habe man auch beantragt, die Betreuung auf 30 Kinder aufstocken zu dürfen. Mit dieser Zahl sei jedoch die Kapazitätsgrenze an der Nordstrasse erreicht. Deswegen müsse man früher oder später auch über einen weiteren Standort für eine Tagesschule nachdenken.

SP-Präsident Peter Bachmann wollte vom Schulpräsidenten wissen, ob denn die Stadt, die von einer Tagesschule ebenfalls profitiere, sich ebenfalls an «Nostra» beteilige. Kohler bejahte und nannte die Summe von 15000 Franken, kündigte aber an, sowohl mit der Stadt Amriswil wie auch mit den Gemeinden Hefenhofen und Sommeri zusammensitzen zu wollen.

In zwei Jahren läuft zudem die immer kleiner werdende Finanzhilfe des Bundes aus. Im zweiten Betriebsjahr waren es noch rund 40 Prozent der 97000 Franken, die zur VSG flossen.